Nießbrauch

Nießbrauch

Im Fall von Nießbrauch werden einer Person umfangreiche Rechte übertragen. Trotzdem gehört der berechtigten Person der Gegenstand nicht. Nießbrauchsgegenstände können Grundstücke sein, ein Recht oder Vermögen. Für den Nießbraucher bedeutet das, den gesamten Nutzen aus dem Gegenstand ziehen zu können, grundlegende Funktionen darf er jedoch nicht verändern.

 

Geringe Unterschiede zwischen Nießbrauch und Eigentum

 

Praktisch sind Unterschiede zwischen Eigentum und Nießbrauch kaum auszumachen. Trotzdem gibt es bei Grundstücken eine wesentliche Einschränkung beim Nießbrauch gegenüber dem Eigentum. Die berechtigte Person darf nicht in die Substanz des Grundstücks eingreifen. Ein Beispiel: Soll innerhalb des Nießbrauchs aus einem Ackergrundstück eine Kiesgrube gemacht werden, so steht der berechtigten Person diese Änderung nicht zu, eine solche Entscheidung kann ausschließlich der Eigentümer vornehmen. Alles, was das Ackergrundstück abwirft, kommt jedoch dem Nießbraucher zu. Im Gegenzug verpflichtet er sich, das Grundstück angemessen zu bewirtschaften. Ein weiterer Unterschied zum Eigentum besteht in der Dauer des Nießbrauchs. Es endet in aller Regel mit dem Tod der berechtigten Person. Da es sich um ein persönliches Recht handelt, ist es weder veräußerbar noch vererbbar.

 

Nießbrauch und Wertermittlung

 

Der Wert eines durch Nießbrauch belasteten Grundstücks wird ermittelt, indem der Geldwert zugrunde gelegt wird, der sich mit der Nutzung des Grundstücks ergibt. Für den Käufer spielt jedoch noch ein ganz anderer Faktor eine wichtige Rolle. Das Alter der zum Nießbrauch berechtigten Person. Das Wissen darüber erleichtert eine Einschätzung darüber, über welche Zeiträume das Recht auf Nießbrauch in Anspruch genommen wird.

Das große Fragezeichen bei Nießbrauchsgrundstücken.

 

Der Kauf von durch Nießbrauch belasteten Grundstücken birgt immer ein schwer zu kalkulierendes Risiko. Denn solange der Nießbraucher lebt, kann der Eigentümer des Grundstücks keinerlei Nutzen daraus ziehen, er muss warten, bis das Nießbrauchsrecht endet. Dieser Unsicherheitsfaktor kann durch den Kaufpreis reduziert werden. Wenn dieser geringer ist, als die Wertermittlung es ergeben hat, bedeutet das für den Käufer eine bessere Chance, in Zukunft vom Grundstück zu profitieren. Dennoch kommen Käufe von Nießbrauchsgrundstücken eher selten vor. 

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