Mauerwerk

Beim Mauerwerk wird zwischen verschiedenen Arten unterschieden.

Ein Sichtmauerwerk wird ohne Wärmedämmung und mit einer einseitigen Verputzung ausgeführt, sofern es sich nicht um ein Element eines zweischaligen Mauerwerks handelt. Für außenliegende Sichtmauern ist es notwendig, frostsichere Steine zu verwenden und diese mit Gießmörtel hohlraumfrei zu verfugen.

Unter den einschaligen Mauerwerken ist das verputzte Mauerwerk, welches über eine Innendämmung verfügt, bauphysikalisch eine weniger gute Lösung. Insbesondere die vorgeschriebene Wärmedämmung gemäß Ener­gie­ein­spar­ver­ord­nung betreffend. Die Innendämmung ist weniger effektiv, wenn auch billiger als die Außendämmung.

Für Mauerwerke mit Außendämmung gibt es unterschiedliche Konstruktionen. Eine sogenannte “Vorhangfassade” wird dadurch charakterisiert, dass eine auf Holzlatten befestigte Fassadenbekleidung über der außenliegenden Wärmedämmschicht angebracht wird.

WDVS, das Wärmeverbundsystem, besteht aus drei oder mehreren Schichten inklusive Dämmschicht. Zur physikalischen Stärkung wird auf die Dämmschicht eine “Armierungsschicht” aufgebracht. Darüber wird eine Schlussbeschichtung aufgebracht, die dem Wetterschutz dient. Zum WDVS bildet die “Plattenverkleidung” eine Alternative für ein nach außen gedämmtes Mauerwerk.

Die beschriebenen Mauerwerke sind alle einschalige Mauerwerke. Es gibt allerdings auch zweischalige Varianten. Da aufgrund der angestrebten Niedrienergiehausstandards gemäß Energieeinsparverordnung ist die Errichtung von gewerblich oder als Wohnraum genutzten Gebäuden ohne Wärmedämmung kaum noch möglich.

Zudem gibt es spezielle Mauerwerkarten, die allerdings heute hauptsächlich dekorativen Zwecken dienen.

Bruchstein- und Zyklopenmauerwerk

Zu den Natursteinmauerwerken zählt das Bruchsteinmauerwerk. Dabei werden Bruchsteine mit Mörtel vermauert. In der Mauer folgen im Wechsel Binder- und Läuferschichten aufeinander. In einer Höhe von jeweils 1,50 Meter muss ein Abgleich des Mauerwerks erfolgen. Dies wird durch eine über die gesamte Mauerlänge durchgehende Lagerfläche erreicht. In der Regel weisen die wenig bearbeiteten Bruchsteine zwei weitgehend parallele Seiten auf. Es ergeben sich relativ unregelmäßige Fugen, die mit Mörtel voll ausgefüllt werden. Im Hochbau wird Bruchsteinmauerwerk allerdings heute nur noch selten eingesetzt. Im Garten- und Landschaftsbau wird jedoch noch gerne darauf zurückgegriffen.

Eine Sonderform des Bruchsteinmauerwerks, bei dem keine durchgehenden Lagerfugen vorkommen, stellt das Zyklopenmauerwerk dar. Ein netzartiges Fugenbild ergibt sich aus den polygonalen, unregelmäßigen Sichtseiten der meist großen Naturbruchsteine. Bereits in den alten Hochkulturen wie der griechischen Antike wurde bereits Zyklopenmauerwerk verwandt. Die riesenhaften Wesen der altgriechischen Sagenwelt gaben dem Zyklopenmauerwerk seinen Namen.

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